| Originaltextvon Maren Ramskeid gesungen
 | Übersetzungvon Tilman Hartenstein
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			| 1.    Olaf han va i Voxtrohan va som ein Seljuronne
 Far aa Mor dei ont ho væl
 ifra han tala kunne.
 | Olav war ein junger Mannwie ein Weidenzweig am Bach
 Vater und Mutter liebten ihn sehr
 seit er die ersten Worte sprach.
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			| 2.    Olaf han va i Voxtrunhan va som ein Seljuteine
 Fair aa Moir dei ont ho væl
 fraa en kom i Heimi.
 | Olav war ein junger Mannwie eine Weidenrute biegsam
 Vater und Mutter liebten ihn sehr
 seitdem auf die Welt er kam.
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			| 3.    Han la sæg ne om Joleftansqvællenden stærkan Svevnen fæk
 han vakna inkji för om Trettandagjen
 daa Folkje i Kyrkjune gjæk.
 Aa dæ va Olaf Aaknisonensom sovi hæve saa længje.
 | Er ging zur Ruh’ am Weihnachtsabendein starker Schlaf ihn umfing
 er erwachte nicht vor dem dreizehnten Tag
 als das Volk zur Kirche ging.
 Und das war Olav Åknesson,der einst so lange schlief.
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			| 4.    Han vakna kje för om Trettandagjendaa Soli ran i Lii
 idag vil æg te Kyrkjune
 fortællje vil æg Draumane mine.
 Dæ va Olaf… | Er erwachte erst am dreizehnten Tagals die Sonne stieg über Berg und Baum
 «Heute will ich zur Kirche reiten
 und erzählen von meinem Traum.»
 Und das war... | 
		
			| 5.    Han vakna kje för om Trettandagjendaa Soli ran i Lii
 daa salade han ut fljotan Folen
 aa la paa forgjylte Mile.
 Dæ va Olaf… | Er erwachte erst am dreizehnten Tagals die Sonne stieg über Berg und Baum
 er sattelte sein schnelles Pferd
 mit einem goldenen Zaum.
 Und das war... | 
		
			| 6.    No stænde du för Altarenaa læg ut Texten din
 saa stænde æg i Kyrkjedynni
 fortæle vil eg Drauman min.
 Dæ va Olaf… | Du Priester vor dem Altar stehstwir hören die Predigt kaum
 denn ich steh’ in der Kirchentür
 und erzähle meinen Traum.
 Und das war... | 
		
			| 7.    Fyste æg va i Uttextiæg for ivi Tynnering
 sonde va mi Skarlakskaape
 aa Neglane a kvor min Fing.
 For Maanen skjineaa Vægjene falle saa vie.
 | In fernen Welten ich zuerstdie Dornenheck’ durchbrach
 mein Scharlachsmantel ging entzwei
 ich meine Fingernägel brach.
 Der Mond scheint so hell,und weit verzweigt sind die Wege.
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			| 8.    Saa va æg i Uttextiæg for ivi Dyretraa
 sonde reiv æg mi Skarlakskaape
 aa Neglane a kvor mi Ta.
 For Maanen skjine… | In der fernen Welt ich dannden Tierkreis überschritt
 mein Scharlachsmantel ging entzwei
 ich die Füsse mir zerschnitt.
 Der Mond scheint... | 
		
			| 9.    Aa Gjallarbroi den æ vondeaa inkje go aa gange
 Bikkjune bite aa Ormane sting
 aa Stutæn stænd aa stangar.
 For Maanen skjine… | Die Gjallar-Brücke ist voll Qualund schlecht zu überqueren
 die Hunde beissen, die Schlangen stechen
 und Ochsen stehn und stieren.
 Der Mond scheint... | 
		
			| 10.    Der saag æg dei Ormane tveidei hoggje kvorare i Kjæfte
 va Syskjenboni i denni Heimen
 dei mone kvorare ægte.
 For Maanen skjine… | Zwei Schlangen sah ich, die ins Mauleinander sich verbissen
 sie als Geschwister in dieser Welt
 für ihre Hochzeit büssen müssen.
 Der Mond scheint... | 
		
			| 11.    Æg hev gjængje Våsemyrendæ hæv kje stai mæg nokon Grund
 no hæv æg gjængje Gjallarbroi
 mæ rapa mold i Mun.
 For Maanen skjine… | Die Sümpfe habe ich durchwatetmein Fuss fand keinen Grund
 ich ging über die Gjallar-Brücke
 mit Toten-Moor im Mund.
 Der Mond scheint... | 
		
			| 12.    Sæl æ den i Föesheimenfattike gjæve Skor
 han tar no inkje bærfötte gange
 paa kvasse Heklemoe.
 For Maanen skjine… | Selig sind, die hier auf Erdenden Armen Schuhe geben
 sie müssen dann nicht barfuss gehen
 auf spitzen Dornenwegen.
 Der Mond scheint... | 
		
			| 13.    Sæl æ den i Föesheimenden fattike gjæve Rug
 han tar inkje somloug gange
 paa höge Gjallar Bru.
 For Maanen skjine… | Selig sind, die in dieser WeltDen Armen Roggen schenken
 sie müssen keinen schwindelnden Weg
 über die Gjallar-Brücke lenken.
 Der Mond scheint... | 
		
			| 14.    Aa sæl saa æ en i Föesheimenden fattike gjæve kaan
 han tar inkje ræddas paa Gjallarbroi
 fe kvasse Stute Hon.
 For Maanen skjine… | Und selig sind, die hier auf Erdenden Armen schenken Korn
 Sie brauchen auf der Gjallar-Brücke
 nicht fürchten das Ochsen-Horn.
 Der Mond scheint... | 
		
			| 15.    Sæl æ den i Föesheimenfattike gjæve Brau
 han tar inkje ræddas i andre Heimen
 fe lie noko nau.
 For Maanen skjine… | Und selig sind, die in dieser Weltden Armen geben Brot
 sie müssen sich nicht fürchten vor
 dem Jenseits, vor Pein und Not.
 Der Mond scheint... | 
		
			| 16.    Sæl æ den i Föesheimenfattike gjæve Klæi
 han tar inkje ræddas i annen Heimen
 anten for Spot hel Hæi.
 For Maanen skjine… | Und selig sind, die hier auf Erdenden Armen Kleider vermachen
 sie müssen sich nicht fürchten vor
 dem Jenseits, Spott und Lachen.
 Der Mond scheint... | 
		
			| 17.    Saa tok æg paa ein Vetterstider Isæne brunne blaa
 men Gud skaut dæ i Hugjen min
 æg vende der ifraa.
 For Maanen skjine… | Ich kam zu einem Winterpfadwo brannte blaues Eis
 doch Gott gab da ein Zeichen mir
 ich ging zurück im Kreis.
 Der Mond scheint... | 
		
			| 18.    Saa saag æg paa ein Vetterstialt paa mi högre Hand
 saa saag æg ne te Paradiis
 der lyser ivi vie Land.
 For Maanen skjine… | Ich ging den andern Winterpfadauf meiner rechten Seite
 einen Augenblick das Paradies
 schimmerte aus der Weite.
 Der Mond scheint... | 
		
			| 19.    Saa saag æg mæg te Paradiisdæ mone inkje bære hænde
 der kjænde æg atte Gulmo mi
 mæ raude Gull paa Hænde.
 For Maanen skjine… | Ich fand den Weg zum Paradieses konnt’ nicht besser gehen
 da konnte ich mit gold’nem Ring
 meine Gottmutter wiedersehen.
 Der Mond scheint... | 
		
			| 20.    Saa saag æg atte Gulmor midæ mone kje bete gange
 reis du dæg te Broksvalin
 fe der sko Domen stande.
 For Maanen skjine… | Die Gottmutter ich wiedersahes konnt’ nicht besser geh’n
 «Jetzt reise du nach Broksvalin, wo
 das Weltgericht wird steh’n.»
 Der Mond scheint... | 
		
			| 21.    Saa mödte æg Mannenaa Kaapa den va blo
 han bar eit Barn onde sin Arm
 i Jori gjæk han te Knio.
 I Broksvalin dersko Domen stande.
 | Da traf ich einen alten MannVoll Blut sein Mantel war
 Er trug ein Kind, und bis zum Knie
 Im Morast ging er bar.
 In Broksvalin, dasteht das Jüngste Gericht.
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			| 22.    Saa møte æg MannenKaapa den va af Bly
 hans arme Saal i denne Heimen
 va trong i Dyre Ti.
 I Broksvalin der… | Da traf ich einen alten Mannsein Mantel war aus Blei
 die Seele war in teurer Zeit
 von Geiz und Gier nicht frei.
 In Broksvalin, da... | 
		
			| 23.    Der kom færi norantedæ tottes æg væra værst
 fyry rei Grutte Graaskjæggje
 han rei paa svartan Hest.
 I Broksvalin der… | Aus Norden kam ein Geisterzuggross war da meine Angst
 voraus ritt Grutte Graubart auf
 dem rabenschwarzen Hengst.
 In Broksvalin, da... | 
		
			| 24.    Saa kom den færi sonnantedæ tottes mæg væra bedst
 fyry rei Sancte saale Mikkjel
 aa næste Jesum Christ.
 I Broksvalin der… | Aus Süden kam ein and’rer Zugdie Angst verschwunden ist
 Erzengel Michael ritt voran
 und nach ihm Jesus Christ.
 In Broksvalin, da... | 
		
			| 25.    Saa kom den færi sonnantehan tottes me væra traa
 aa fyry rei Sancte saale Mikkjel
 aa Luren onde Armen laag.
 I Broksvalin der… | Aus Süden kam der mächt’ge Zugich fühlte Gottes Zorn
 Erzengel Michael ritt voran
 in seinem Arm das Horn.
 In Broksvalin, da.... | 
		
			| 26.    Dæ va Sancte saale Mikkjelhan blæs i Luren den lange
 aa no sko alle Synde-Sjæline
 fram te Domen stande.
 I Broksvalin der… | Der Erzengel Sankt Michaeler blies in seine Lure
 die Sünden-Seelen alle nun
 vor das Gericht hinfuhren.
 In Broksvalin, da... | 
		
			| 27.    Men daa skolv alle Synde Sjælinesom Aspelauv for Vinde
 aa kvor den, kvor den Sjæl der va
 dei gret for Syndine sine.
 I Broksvalin der… | Da zittern alle Sünden-Seelenwie Espenlaub im Winde
 und jede Seel’ für sich allein
 sie weint für ihre Sünde.
 In Broksvalin, da... | 
		
			| 28.    Og det var Sancte saale Mikkjelhan vog i Skaalevigt
 saa vog han alle Syndesjæline
 hen til Jesum Krist.
 I Broksvalin der… | Der Erzengel Sankt Michaeldie Seelenwage ist
 er wiegt die Sünden-Seelen alle
 hin zu Jesus Christ.
 In Broksvalin, da... | 
		
			| In M. B. Landstads Textfolgen noch zwei Strophen,
 die eine mehr moderne
 Prägung tragen.
 Sie sind hier ausgelassen.
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